Teppiche werten jedes Zimmer mit zusätzlicher Farbe auf

Vom prachtvollen Orientteppich über den flauschigen Shaggy bis zum robusten Sisalteppich gibt es unzählige verschiedene Teppiche, mit denen Sie Böden schützen und Ihren Zimmern eine weitere dekorative Note verleihen.

Wer liebt es nicht, das wunderbare Gefühl, mit nackten Füßen in einen wunderbar weichen Teppich einzusinken? Teppiche erfüllen im Haushalt gleich mehrere Funktionen: Sie bereichern den Raum um weitere Farben, schlucken den Schall Ihrer Tritte und schonen den darunter liegenden Fußboden. Für jedes Zimmer und jeden Einrichtungsstil werden passende Teppiche angeboten – und dies heute dank maschineller Herstellungsverfahren zu ausgesprochen günstigen Preisen.

Welche Herstellungsarten gibt es bei Teppichen?

Über viele Jahrhunderte wurden Teppiche in mühevoller Handarbeit Faden für Faden zusammengefügt. Heute haben Maschinen die Arbeit weitgehend übernommen und damit den Herstellungsprozess enorm beschleunigt und vergünstigt. Natürlich können Sie auch heute noch für einen edlen, von Hand gefertigten Orientteppich sehr tief in die Tasche greifen – erhalten dafür aber auch ein garantiertes Unikat.

Die meisten Teppiche werden gewebt, das heißt, zuerst werden die Kettfäden der Länge nach in den Webrahmen gespannt und dann die Schussfäden rechtwinklig hindurchgezogen. Weit älter und aufwendiger ist das Knüpfen, bei dem jeder einzelne Faden um die Kettfäden geknotet wird. So entstehen die bezaubernden detaillierten Muster klassischer Orientteppiche. Mittlerweile sind auch maschinengeknüpfte Teppiche zu finden. Bei beiden maschinellen Verfahren sind jeweils maximal zehn Farben möglich.

Eine noch recht junge Herstellungsweise ist das Tuften: Dabei werden die Fäden entweder von Hand mit einer Tuftingpistole in das Trägergewebe geschossen oder maschinell mit Nadeln durchgezogen. Bei dieser Variante entstehen zunächst Loops (Schlingen). Manche getufteten Teppiche werden mit Schlingen produziert, bei anderen werden diese durchgeschnitten. Das Tuften ist günstig in der Herstellung und ermöglicht vielfältige kreative Gestaltungsformen.

Welche verschiedenen Teppiche sind verfügbar?

Teppiche unterscheiden sich auf mehrere Arten voneinander. Ein wichtiges Kriterium ist die Länge der Fäden (die zusammengefasst als Flor bezeichnet werden). Hochflorteppiche mit einer Florlänge zwischen 1,5 und 5 Zentimetern sind äußerst flauschig und eignen sich gut im Schlafzimmer als Bettvorleger oder als Unterlage zum Spielen und Herumtoben. In Räumen, in denen Sie häufig mit Straßenschuhen unterwegs sind oder Essenskrümel auf den Boden fallen, sind sie nicht so vorteilhaft, da sie schwerer zu reinigen sind. Setzen Sie hier lieber Kurzflorteppiche ein, die sich leicht absaugen lassen.

Manche Teppiche tragen aufgrund ihrer besonderen Form einen anderen Namen. Läufer sind besonders lange schmale Teppiche, die in Hausfluren oder vor einem breiten Doppelbett zum Einsatz kommen. Kleine rechteckige Teppiche werden manchmal Brücken genannt, weil sie die Distanz zwischen zwei großen Teppichen überbrücken.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Herkunft der Teppiche. Ein Liebling der 70er-Jahre, der gerade ein Comeback feiert, ist der hochflorige Flokati aus Griechenland, der ursprünglich von Schafhirten im Pindos-Gebirge angefertigt wurde. Orientalische Kelims zeichnen sich durch das auf beiden Seiten sichtbare Muster in leuchtenden Farben aus und werden auch gerne als dekorative Wandteppiche aufgehängt. Suchen Sie eher zurückhaltend gestaltete Teppiche, sind Berberteppiche aus Nordafrika die richtige Wahl für Sie: Diese sind meist in sanftem Beige gehalten und mit braunen oder schwarzen dezenten Mustern versehen. Prachtvolle orientalische Muster erwarten Sie vor allem bei Teppichen aus dem Iran, der Türkei und dem Kaukasus.

Welche Stile kommen für mich infrage?

Farblich und stilistisch sollten Ihre neuen Teppiche natürlich zu Ihrer Einrichtung passen. Behalten Sie dabei jedoch ebenso die praktischen Aspekte im Auge. In einem Wohnzimmer im romantischen Landhausstil mit weiß gestrichenen Bauernmöbeln mag ein weißer Teppich zunächst eine kluge Idee sein, doch er bleibt nicht lange weiß, wenn Sie ihn regelmäßig mit Straßenschuhen betreten. Wählen Sie lieber eine sanfte Farbe, die mit den anderen Heimtextilien im Zimmer harmoniert, zum Beispiel Altrosa oder Grün.

Eine moderne schnörkellose Einrichtung runden Sie mit modernen Teppichen in kühlen Farben wie Anthrazit oder mit grafischen Mustern ab. Zu einem ungewöhnlichen Einrichtungsstil wie dem alternativ angehauchten Boho-Style passen extravagante Looks wie kuschelige Fellteppiche, die Sie nicht nur auf dem Boden ausbreiten, sondern auch an die Wand hängen oder aufs Sofa legen können. Auch Tierfreunde können diese Teppiche bedenkenlos verwenden, da es sich heute in der Regel um Kunstfell handelt. Naturfasern wie Sisal, Jute und Hanf sind perfekte Ergänzungen zum Urban Jungle mit vielen Grünpflanzen im Zimmer.

Ein Tipp zu Orientteppichen: Die aufwendigen Muster klassischer Orientteppiche kommen nur dann zur Geltung, wenn der Teppich weitgehend frei bleibt. Legen Sie ihn zum Beispiel im Wohnzimmer in den Bereich zwischen Ihrer Wohnlandschaft und der Multimediawand oder füllen Sie damit einen leeren Teil des Wohnzimmers, in dem lediglich eine kleine dekorative Sitzgruppe am Rande des Teppichs steht. Unter einem Esstisch samt Stühlen wäre ein schönes Muster dagegen verschwendet.

Was muss ich beim Kauf von Teppichen beachten?

Stellen Sie zunächst sicher, dass der Teppich den Maßen am vorgesehenen Ort entspricht. Zu große Teppiche können erdrückend wirkend, zu kleine Teppiche entfalten kaum ihre volle Wirkung. Sitzmöbel sollten entweder komplett darauf stehen können oder gar nicht.

Setzen Sie robuste Kurzflorteppiche überall dort ein, wo der Boden stark strapaziert wird: im Hausflur hinter der Eingangstür oder im Esszimmer, wo mehrmals täglich Stühle gerückt werden. Mit kleinen Teppichen schaffen Sie dekorative Inseln in Ihren Zimmern. Schaffen Sie sich eine Leseecke als Rückzugsraum, indem Sie Ihren Lesesessel und einen Beistelltisch auf einen kleinen runden Teppich stellen, der den Bereich optisch vom restlichen Wohnzimmer abtrennt.

Möchten Sie einen Außenbereich wie Ihre Terrasse oder den Balkon mit Loungemöbeln in ein zweites Wohnzimmer verwandeln, sollten Sie spezielle Outdoorteppiche dazu kaufen. Diese sind aus Kunstfasern gefertigt, die auch mal einen Regenguss wegstecken können.